Ludwig Rosenberg

Ludwig Rosenberg, geboren am 29. Juni 1903 in Berlin als Sohn einer jüdischen Tuchhändlerfamilie, besucht das Realgymnasium und ist danach zunächst im väterlichen Geschäft tätig.

1933 muss Ludwig Rosenberg aus Deutschland fliehen. Er geht nach London, wo er als Journalist und Dozent, seit 1941 auch für die Internationale Abteilung des britischen Außenministeriums, arbeitet. Außerdem engagiert er sich in der Landesgruppe deutscher Gewerkschafter.

Nach seiner Rückkehr aus dem Exil unterstützt er den Wiederaufbau der Gewerkschaften in Westdeutschland. Seine wohl auch im Exil entwickelte Weltläufigkeit kommt ihm später bei seiner Arbeit im Wirtschafts- und Sozialausschuss der Europäischen Gemeinschaft, den er von 1960 bis 1962 als Präsident leitet, zugute.

Sein politischer Werdegang:

1921: Eintritt in den Republikanischen Jugendbund

1920: Eintritt in die SPD

1925: Eintritt in den (liberalen) Gewerkschaftsbund der Angestellten (GDA)

1928: Hauptamtlich Mitarbeiter der GDA in der Krankenkassenhauptverwaltung

1931 bis 1933: Geschäftsführer des GDA in Krefeld, Düsseldorf und Brandenburg/Havel

1945 bis 1948: Sekretär beim Zonensekretariat der Gewerkschaften in der britischen Zone in Bielefeld

1948 bis 1949: Sekretär beim Gewerkschaftsrat der vereinigten Zonen

1949 bis 1952: Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik beim Gewerkschaftsrat der vereinigten Zonen

1959 – 1962: Stellvertretender Vorsitzender des DGB

1962 – 1969: Vorsitzender des DGB als Nachfolger von Willi Richter und Präsident des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften.

Er setzte sich dafür ein, die paritätische Mitbestimmung innerhalb der marktwirtschaftlichen Ordnung auszubauen. Die Entwicklung des Grundsatzprogramms des DGB, das 1963 in Düsseldorf verabschiedet wird, ist eng mit seinem Namen verbunden.

Er stirbt am 23. Oktober 1977 in Düsseldorf.

 

Nach Dieter Schuster, Ludwig Rosenberg. Ein Porträt, Freudenstadt 1969; Gerhard Beier, Ludwig Rosenberg. Der Weltmann in der Mitte, in: ders., Schulter an Schulter, Schritt für Schritt. Lebensläufe deutscher Gewerkschafter, Köln 1983, S. 151-156; ausführlich: Frank Ahland, Ludwig Rosenberg. Der Bürger als Gewerkschafter, Diss. Uni Bochum 2002.

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