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Biografien: Max Hirsch, 1832-1905
Max Hirsch, geboren am 30. Dezember 1832 in Halberstadt, studiert nach dem Abitur Volkswirtschaft und schließt sein Studium mit der Promotion ab. Er lässt sich zunächst in Magdeburg als Kaufmann nieder und beginnt hier mit seiner politischen und publizistischen Tätigkeit für die liberale Fortschrittspartei und die liberalen Arbeiterbildungsvereine. 1867 verlegt er seine Tätigkeit nach Berlin. 1868 reist er nach England und Schottland, um dort das Genossenschaftswesen, zu dessen Anhängern er gehört, zu studieren. Er lernt dabei die politisch neutralen Trade Unions kennen, deren Prinzipien er auf Deutschland zu übertragen will.
Für Max Hirsch sind die Gewerkschaften keine wirtschaftlichen Kampforganisationen, der Streik sollte nur als „letztes Mittel“ angewandt werden. Hirsch versteht die Gewerkvereine als Korrektivorgane innerhalb des Kapitalismus und sieht ihre Aufgabe darin, die ökonomische und soziale Lage der Arbeiterschaft nicht durch die Überwindung der kapitalistischen Ordnung, sondern innerhalb dieser Ordnung zu verbessern.
Anders als Anton Erkelenz ist er ein konsequenter Gegner jeder staatlichen Intervention in den Wirtschaftsablauf und kann sich nur sehr zögernd zur Anerkennung der staatlichen Sozialgesetzgebung durchringen. Er bemüht sich jedoch sehr um den Ausbau der sozialen Selbsthilfe der Arbeiter.
Sein politischer Werdegang:
1869: Mitbegründer der „Hirsch-Dunckersche Gewerkvereine“. Sein Mitstreiter ist der Berliner Verleger und Herausgeber der fortschrittlichen „Volkszeitung“, Franz Duncker.
1869 bis 1905: Besoldeter Verbandsanwalt und Herausgeber des Vereinsorgans
1869 bis 1893: Abgeordneter der Fortschrittspartei beziehungsweise der Freisinnigen Partei im Reichstag
Er stirbt am 26. Juni 1905 in Bad Homburg.
Nach Helga Grebing, Max Hirsch, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 9, S. 205f.