Themen

Von der industriellen zur digitalen Revolution : Arbeit im Wandel

Die Geschichte der industriellen Arbeit ist eine Geschichte des Wandels: Sie beginnt mit der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts, als Handwerker und Bauern zu Hundertausenden in die Städte ziehen, um in den neuen Fabriken Arbeit zu finden. Heute – 150 Jahre später – sind die Fabriken fast menschenleer, die Produktion steuert der Kollege „Roboter“.

Borsig's Maschinenbau-Anstalt zu Berlin

Kernkonflikt zwischen Kapital und Arbeit : Mitbestimmung - Geschichte der Erfolge und Niederlagen

Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten und Gewerkschaften setzen Grenzen. Sie beschneiden das Recht der Unternehmen, allein über personelle, soziale und wirtschaftliche Fragen in Betrieb und Unternehmen zu entscheiden. Kein Wunder, dass jeder Vorstoß, Mitbestimmungsrechte einzuführen bzw. auszubauen, auf heftigen Widerstand der Arbeitgeber stößt. Im 19. Jahrhundert ebenso wie heute.

DGB-Plakat zur Mitbestimmungsinitiative: „Job-Killer“ sind auf dem Vormarsch“, 1993

Den Schutz für Schwache ausbauen : Gewerkschaften und Sozialstaat

Menschenwürdig arbeiten und leben – das ist von je her das zentrale Anliegen der Gewerkschaften. Seit ihrem Bestehen kämpfen sie für höhere Einkommen und kürzere Arbeitszeiten, für mehr Mitbestimmung im Betrieb und die Absicherung von Risiken wie Arbeitslosigkeit, Krankheit und Alter. Sie sind es, die das Modell des demokratischen Sozialstaats mit Leben erfüllt haben.

Ein Bild von einer Demonstartion

Der lange Weg zur Gleichstellung : Gender-Gerechtigkeit und Gewerkschaften

Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Beziehung zwischen Gewerkschaften und Frauen ambivalent: Frauen sind als Mitglieder zwar willkommen, doch die politischen Entscheidungen treffen die Männer. Es dauert lange bis sich das ändert. Erst in den 1970er Jahren wird das Verhältnis spürbar besser: Auch in den Gewerkschaften sind die Frauen auf dem Vormarsch. Doch nicht alle Ziele sind erreicht.

Ein Foto von Frauen In einer Pharmazeutischen Fabrik in Rheinland-Pfalz, Juli 1982

Der Konflikt zwischen Kapital und Arbeit : Tarifpolitik

Die Regelung der Arbeitsbedingungen führt mitten hinein in den Konflikt zwischen Kapital und Arbeit. Dabei geht es um Lohnhöhe, Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen. Der Verband der Deutschen Buchdrucker schließt 1873 den ersten Tarifvertrag in Deutschland ab. Doch es dauert noch lange bis Tarifverträge allseits anerkannt sind. Und immer wieder wird versucht, ihre Bindekraft zu schwächen.

Der Geschäftsführende Vorstand des DGB der britischen Zone im Juli 1949: Albin Karl, Matthias Föcher, Hans Böckler, Liesel Kipp-Kaule, August Schmidt, Wilhelm Petersen, Wilhelm Pawlik, Konrad Skrentny, Wilhelm Gefeller, Hans Böckler, Liesel Kipp-Kaule, August Schmidt,Wilhelm Petersen, Wilhelm Pawlik, Konrad Skrentny, Wilhelm Gefeller, Hans Böhm und Hans vom Hoff

Spiegel politischer Konflikte : Internationale Gewerkschaftspolitik

Gewerkschaften sind als nationale Organisationen entstanden. Doch schon am Ende des 19. Jahrhunderts verbinden sich Berufsverbände und gewerkschaftliche Dachverbände auf internationaler Ebene. Zudem suchen sie Kontakt zu internationalen Institutionen, wie z.B. zur Internationalen Arbeitsorganisation. So wollen sie in internationaler Solidarität für eine allgemeine Verbesserung der Arbeits- und Lebenssituation der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sorgen.

Jahreskonferenz des Internationalen Bundes Christlicher Gewerkschaften. Das Bild zeigt das Präsidium während der Begrüßungsworte des französischen Präsidenten des Bundes Moris Bouladoux

Ein langer Lernprozess : Gewerkschaften und Migration

Große Wanderungsbewegungen gibt es immer wieder in der Geschichte, auch nach der Herausbildung von Nationalstaaten und zu Zeiten der Hochindustrialisierung. Aber durch das Anwerben von „Gastarbeitern“ seit den 1950er Jahren und den Zustrom von Migranten und Migrantinnen insbesondere seit den 2010er Jahren steigt die Zahl der Zugewanderten deutlich an. Für die Gewerkschaften ist das eine Herausforderung, auf die sie immer wieder neue Antworten finden müssen.

Ein Bild von jungen Kubanern und Kubanerinnen, die in der Werksküche zum bevorstehenden Weihnachtsfest 1985 Plätzchen backen.

Entfernte Verwandte : Gewerkschaften und Neue soziale Bewegungen

Mit dem Begriff der „Neuen sozialen Bewegungen“ wird in Deutschland zumeist die Vielfalt der seit den späten 1960er Jahren entstehenden Gruppierungen und Verbände bezeichnet. Deren Spektrum reicht von der Studenten- über die Friedens- und die Frauen- bis hin zur Umweltbewegung und zu LSBTQ-Gruppierungen. Manche stehen in direkter Konkurrenz oder auch Gegnerschaft zu den Gewerkschaften. Mit anderen arbeiten die Gewerkschaften bei der Modernisierung und Demokratisierung der deutschen Gesellschaft zusammen.

Ein Foto von einer Demonstration am 08.03.2024 den internationalen Frauentag in Berlin.

Europäische Gewerkschaftszusammenarbeit : Gewerkschaften für ein soziales Europa

Von Anfang an unterstützen die deutschen Gewerkschaften den Prozess der europäischen Einigung. Zudem betreiben sie aktiv den Zusammenschluss der nationalen Gewerkschaften zum Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB). Inzwischen haben sie die Europapolitik als Querschnittsaufgabe erkannt, die in nahezu alle Bereiche ihrer eigenen Arbeit eingreift und dementsprechend mitgestaltet werden muss. Und sie wirken darauf hin, die Zusammenarbeit der Gewerkschaften auf der europäischen Ebene zu stärken. Doch der Einfluss auf die soziale Ausgestaltung der europäischen Politik wächst nur langsam.

Ina Morgenroth (Mitte, l-r), Geschäftsführerin der IG Metall Region Hamburg, Berthold Bose, Landesbezirksleiter Verdi Hamburg, und Katja Karger, DGB-Vorsitzende Hamburg, führen hinter Transparenten mit der Aufschrift 'Europa, jetzt aber richtig!' die Demonstration des DGB zum 1. Main an.