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Ein Bild von Siegfried Aufhäuser

Biografien: Siegfried Aufhäuser, 1884-1969

Siegfried Aufhäuser, geboren am 1. Mai 1884 als Sohn eines jüdischen Spirituosenfabrikanten und Hopfenhändlers in Augsburg, absolviert nach dem Besuch der Realschule und der Höheren Handelsschule eine kaufmännische Lehre. Er tritt schon bald in den Bund technisch-industrieller Beamter ein und bemüht sich in den folgenden Jahren um einen Zusammenschluss der sozialdemokratisch orientierten Angestelltenverbände. Dies führt 1915 zur Gründung der "Arbeitsgemeinschaft für das einheitliche Arbeitsrecht".

Sein politischer Werdegang:

Eintritt in den Bund technisch-industrieller Beamter

1912: Eintritt in die SPD

1913: Geschäftsführer des Bundes technisch-industrieller Beamter  

1917: Geschäftsführender Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft für das einheitliche Arbeitsrecht“, aus der 1920 die Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände, 1921 der Allgemeine freie Angestelltenbund (AfA-Bund) hervorgeht.

1921 bis 1933: Vorsitzsitzender des AfA-Bundes

1917 – 1922: Mitglied der USPD

1922: Wiedereintritt in die SPD

1921 bis 1933: Mitglied des Reichstages

Ab 1921: Vizepräsident der Berliner Arbeiterbank

1922 bis 1925: Mitglied des Staatsgerichtshofs

1928 bis 1933: Sachverständiger des Internationalen Arbeitsamtes in Genf

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten flieht er über Saarbrücken nach Prag. Dort beteiligt er sich an der Arbeit des Exilvorstandes der SPD. Er setzt sich für eine Linksorientierung der SPD und eine Zusammenarbeit mit der KPD ein. Nach seinem Ausschluss aus dem Vorstand 1935 gründet er zusammen mit Karl Böchel die Revolutionären Sozialisten Deutschlands (RSD). Außerdem zählt er zur Gruppe Neu Beginnen. Aufhäuser unterstützt 1936 den Aufruf des Pariser Volksfrontausschusses (Lutetia-Kreis).

Nach dem Abschluss des Münchener Abkommens flieht Aufhäuser über Paris und London 1939 weiter nach New York. Dort arbeitet er als Journalist, vor allem für verschiedene Exilzeitschriften wie den „Aufbau“. Und er betätigt sich aktiv an der Arbeit der German Labor Delegation und des Council for a Democratic Germany.  1951 kehrt er nach Deutschland zurück.

1952 bis 1959: Vorsitzender des Landesverbandes Berlin der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG)

Er stirbt am 6. Dezember 1969 in Berlin.


Angaben nach Bestandsübersicht des Archivs der sozialen Demokratie, Bonn-Bad Godesberg 2006, S. 29. Ausführlich: Gunter Lange, Siegfried Aufhäuser (1884-1969). Ein Leben für die Angestelltenbewegung. Eine Biografie, Berlin 2013.

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