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Biografien: Margarete Daene, geb. Rentsch, 1911-2000

DMV-Angestellte und Widerstandskämpferin

Margarete Rentsch wird 1911 als Tochter des Schlossermeisters Ernst Rentsch und seiner Ehefrau Clara Rentsch geb. Kramm in Berlin geboren. Sie besucht die Handelsschule und absolviert eine Ausbildung zur Stenotypistin. In dieser Zeit wird sie Mitglied der SPD, des Freidenkerverbandes und des Zentralverbandes der Angestellten.

Gewerkschaftlicher Werdegang

1930: Antritt einer Stelle als Verwaltungsangestellte im volkswirtschaftlichen Archiv des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes

1933: Mit der Zerschlagung der Gewerkschaften wird sie arbeitslos; sie schließt sich dem Widerstandskreis um Alwin Brandes an und arbeitet beim Herstellen und Verteilen von Flugblättern mit. Nach der Verhaftung von Brandes versteckt sie den ebenfalls von der Gestapo gesuchten Heinrich Schliestedt mehrere Monate in ihrer Wohnung. 1934 kann Schliestedt mit ihrer Hilfe ins Ausland fliehen.

1936: Sie heiratet Wilhelm Daene, der ebenfalls im Widerstand aktiv ist. Mit ihm zusammen beteiligt sich am Widerstandskreis in den Teves-Werken in Berlin-Wittenau, unterstützt jüdische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen und rettet mehrere Jüdinnen vor der Deportation und Vernichtung. Als Wilhelm Daene 1944 von der Gestapo verhaftet und wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt wird, kümmert sich Margarete weiterhin um die untergetauchten Jüdinnen und bringt sie zunächst in Ausweichquartieren unter.

Nach dem Krieg lebt das Ehepaar in Berlin-Tegel und betreibt zwei Leihbüchereien. Beide werden sowohl vom Berliner Senat als auch vom israelischen Staat für ihre Hilfe für Verfolgte geehrt. Margarete Daene stirbt im Alter von 88 Jahren im Januar 2000.


Nach den Angaben auf der Homepage: Was konnten sie tun? Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Webseite zur Wanderausstellung. Ein Angebot der Stiftung 20. Juli 1944 und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Siehe auch Siegfried Mielke (Hrsg.) unter Mitarbeit von Marion Goers, Gewerkschafterinnen im NS-Staat, Biografisches Handbuch, Bd. 2, Berlin 2022, S. 81-92

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