Quelle: AdsD
Biografien: Heinz Kluncker, 1925-2005
Heinz Kluncker, geboren am 20. Februar 1925, erlernt nach der Volksschule den Beruf des Industriekaufmanns. 1943 wird er zur Wehrmacht eingezogen, ein Jahr später desertiert er und kommt in amerikanische Kriegsgefangenschaft aus der er 1946 entlassen wird.
Sein politischer Werdegang:
1946: Eintritt in die SPD und in die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV)
1946 bis 1949: Parteisekretär der SPD in Wuppertal
1952: Volontär, anschließend Sachbearbeiter im Tarifsekretariat in der Stuttgarter Hauptverwaltung der ÖTV
1958: Bundesarbeitersekretär der ÖTV
1961: Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes und Leiter des Tarifsekretariats.
1964 bis 1982: Vorsitzender der Gewerkschaft ÖTV. Unter seiner Führung wird die ÖTV – neben der IG Metall – zu einem der Motoren der gewerkschaftlichen Tarifpolitik. Das zeigt sich insbesondere 1974 beim Streik im öffentlichen Dienst, der mit einer Lohnerhöhung von über 10 Prozent endet.
1971: Vizepräsident der Internationalen Transportarbeiter-Föderation
1973: Präsident und 1985 Ehrenpräsident der Internationale der Öffentlichen Dienste.
Ab 1985: Mitglied der SPD-Programmkommission
1990 bis 1995: Vorsitzender des Seniorenrates der SPD
Er stirbt am 21. April 2005.
An Heinz Kluncker scheiden sich die Geister: Während ihn die einen als kraftvoll-energischen Vertreter der Interessen „seiner“ Beschäftigten schätzen, sehen andere in ihm – wohl auch wegen seiner Körperfülle – den „typischen“ Gewerkschaftsboss. Doch ganz gleich, wie er im Einzelfall beurteilt wird, er wird weithin respektiert.
Angaben nach Bestandsübersicht des Archivs der sozialen Demokratie, Bonn-Bad Godesberg 2006, S. 215. Ausführlich dazu Karl Christian Führer, Gewerkschaftsmacht und ihre Grenzen. Die ÖTV und ihr Vorsitzender Heinz Kluncker 1964-1982, Bielefeld 2017 (Online verfügbar)