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Biografien: Claus Weselsky
Claus Weselsky, geboren am 18. Februar 1959 in Dresden, wächst als Sohn einer Neubauernfamilie in Kreischa (Bezirk Dresden) auf. Er besucht die Polytechnische Oberschule, arbeitet nebenher in der Landwirtschaft und beginnt eine Lehre zum Dieselmotorenschlosser. Danach spezialisiert er sich durch eine Lehre bei der Deutschen Reichsbahn zum Schienenfahrzeugschlosser. 1977 absolviert er zusätzlich eine Ausbildung zum Lokführer. Diesen Beruf übt er dann aus, zunächst als Lokführer von Rangierzügen, ab 1982 von Güter- sowie bald auch Personenzügen.
Sein politischer Werdegang:
Mai 1990: Eintritt in die Anfang 1990 wiedergegründete Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Er engagiert sich zunächst in der Betriebsratsarbeit und leitet dann die GDL-Ortsgruppe in Pirna.
1992 bis 1999: Hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär, zunächst als stellvertretender Bezirksvorsitzender des Bezirks Dresden
1999 bis 2002: Stellvertretender Bezirksvorsitzender des neugebildeten Bezirks Berlin-Sachsen-Brandenburg
2002 bis 2006: Mitarbeiter in der Tarifabteilung der GDL-Zentrale in Frankfurt/Main
2007: Eintritt in die CDU
2006 bis 2008: Stellvertretender Bundesvorsitzender der GDL
Mai 2008: Wahl zum Bundesvorsitzenden der GDL als Nachfolger von Manfred Schell
2010: Wahl zum Vizepräsidenten der Autonomen Lokomotivführer-Gewerkschaften Europas (ALE)
Seit 2012: Stellvertretender Bundesvorsitzender des Deutschen Beamtenbundes, zu dem die GDL gehört.
Einen Namen macht sich Claus Weselsky erstmals 2014/15, als er die GDL in mehrere Arbeitskämpfe führt. Dabei geht es nicht nur um die Tarifforderungen der Lokführer, sondern auch um das Verhandlungsmandat für das sonstige Zugpersonal. Außerdem macht er von sich reden durch den Konflikt mit seinem Vorgänger. Dieser wirft ihm 2013 einen autoritären Führungsstil vor, legt den Ehrenvorsitz der GDL nieder und wird 2015 unter dem Vorwurf von Beitragsrückständen aus der GDL ausgeschlossen. In den folgenden Jahren wird Weselsky zu „dem“ Gesicht der GDL: In zahlreichen Tarifrunden, zuletzt Ende 2023, zeigt er sich als kompromissloser Verfechter der Interessen der GDL, der mit seiner aggressiven Streikpolitik die Nerven nicht nur der Verhandlungspartner bei der Bahn, sondern auch der Bahnkunden und -kundinnen strapaziert.
Nach den Angaben zu Claus Weselsky im Munzinger-Archiv.