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Hier fehlt die Dachzeile: Arbeitermileus lösen sich auf
Gegen Ende der 1950er Jahre verändert die fortschreitende Technisierung die Schicht der Arbeiter: Während hoch qualifizierte Facharbeiter in beruflicher Funktion, Einkommenshöhe und Lebensstandard mit mittleren und auch höheren Angestelltenpositionen gleichziehen, bleiben un- oder angelernte Arbeiter, insbesondere Frauen, auf den niedrigeren sozialen Rängen hängen.
Gegen Ende der 1950er Jahre verändert die fortschreitende Technisierung die Schicht der Arbeiter: Während hoch qualifizierte Facharbeiter in beruflicher Funktion, Einkommenshöhe und Lebensstandard mit mittleren und auch höheren Angestelltenpositionen gleichziehen, bleiben un- oder angelernte Arbeiter, insbesondere Frauen, auf den niedrigeren sozialen Rängen hängen. Die Unterschiede zwischen Facharbeitern und Angestellten werden kleiner, die Möglichkeiten für beide an der Konsumgesellschaft teilzunehmen größer. Nur das Risiko, arbeitslos zu werden und die vielfach schwere körperliche Arbeit – das prägt weiterhin die Situation der Arbeiter.
Doch die Angleichung der Lebensbedingungen führt nicht zu einer ideologischen Annäherung der Schichten. Im Gegenteil: Beamte und Angestellte grenzen sich von den Arbeitern ab. Sie ziehen ihr Selbstbewusstsein aus der Tatsache, dass ihre Arbeit sauber und nahe an der Unternehmensführung ist, eine höhere Qualifikation erfordert sowie arbeitsrechtlich und sozial besser abgesichert ist. Sie halten Formen kollektiver Interessenvertretung daher für verzichtbar, wenn nicht „unter ihrer Würde”. Zwar vollzieht sich im Laufe der 1950er auch hier ein Wandel, doch die Masse der Angestellten bleibt sich treu.
Dennoch: Die verbesserten Einkommen bei Arbeitern und Angestellten, der Siegeszug der Massenmedien und die Verlockungen der Konsumgesellschaft verwischen die sozialen Unterschiede, die traditionellen Arbeitermilieus lösen sich auf. Die Bedeutung des Berufs für das persönliche Glück schwindet, die eigentlichen Lebenswünsche werden in der Freizeit verwirklicht. Man spart für langlebige Konsumgüter wie Kühlschrank, Fernsehapparat und Auto, und im Sommer geht es ab in den Süden an die Strände von Italien, Griechenland und Spanien
In den Genuss dieser neuen „Lebensqualität” kommen viele, auch weite Kreise der Arbeiterschaft, die sich dadurch mehr und mehr als Teil der Mittelschicht begreift.
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