1949 - 1961: Ost - SED-Staat im Aufbau

: Politik

Ein Jahr nach den ersten Wahlen zum deutschen Bundestag finden im Oktober 1950 in der DDR die Wahlen zur Volkskammer statt. Die Wahlbeteiligung liegt nach offiziellen Angaben bei 98 Prozent. Das Ergebnis überrascht nicht: Die Liste der Nationalen Front, in der fünf Parteien und einige Massenorganisationen, unter anderem der FDGP, zusammengeschlossen sind, bekommt 99,7 Prozent der Stimmen.

13. August 1961: Bau der „Berliner Mauer“

: Wirtschaft

Die Wirtschaft im Osten wächst. Zwar nicht so schnell wie im Westen, dennoch fühlt sich die SED in ihrer Haltung bestärkt: Nach den Großbetrieben werden nun auch Klein- und Mittelbetriebe enteignet und die Landwirtschaft kollektiviert. Die Wirtschaftsziele werden ehrgeiziger. Doch Ende der 1950er Jahre schrumpfen die Wachstumsraten, der Plan gerät in Gefahr.

Studentinnen und Studenten beim „Ernte-Finale“: Kartoffelernte in einer LPG im Kreis Jüterbog, September 1962

: Soziale Lage

Wie im Westen, so sind auch im Osten die Folgen des Krieges noch überall sichtbar. Der Wiederaufbau in der DDR geht nur langsam voran, die Lebensbedingungen sind schlechter als in den westlichen Besatzungszonen. Erst im Laufe der 1950er Jahre entspannt sich die Lage. Die größte Not ist überwunden. Doch die Versorgung mit Gütern für den täglichen Gebrauch ist auch „dank“ der sozialistischen Planwirtschaft noch immer begrenzt.

Bergarbeitersiedlung der Zeche August Bebel in Helbra/Hettstedt

Gewerkschaften

Im Dienst der SED : Höhere Produktivität als FDGB-Ziel

Mit seiner Gründung stellt sich der FDGB in den Dienst der SED. Er erkennt sie als „Vorhut der Arbeiterklasse“ an, akzeptiert ihre politischen Vorgaben und verzichtet auf eine eigenständige, aktive Vertretung der Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Eine gewerkschaftliche Tarifpolitik wie im Westen gibt es nicht.

Plakate des FDGB in den 50er Jahren