Wilhelmine Kähler

Wilhelmine Kähler, geboren am 3. April 1864 in Kellinghusen, absolviert nach dem Besuch der Volksschule eine Schneiderlehre. Danach arbeitet sie zunächst als Hauswirtschafterin, dann als politische Publizistin. Nach der Hochzeit mit einem Zigarrenarbeiter zieht sie 1882 nach Ottensen, dann nach Wandsbek und 1900 schließlich nach Dresden. Dort macht sich ihr Mann als Zigarrenfabrikant selbstständig. In all diesen Jahren ist sie parteipolitisch und gewerkschaftlich aktiv, schreibt Artikel für sozialdemokratische Zeitschriften und nimmt an SPD-Kongressen teil. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1905 zieht sie nach Düsseldorf und 1910 nach Berlin.

Ihr politischer Werdegang:

Ende der 1880er Jahre: Eintritt in die SPD

1890: Gründung des Fabrik- und Hausarbeiterinnenverbandes, der 1892 in dem Verband der Fabrik-, Land- und Hilfsarbeiter und -arbeiterinnen aufgeht

1892 bis 1899: Mitglied der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands (Nachfolgerin von Emma Ihrer) und Herausgeberin der „Korrespondenz für unsere Frauen“

1913: Vorsitzende des Verbandes der Hausangestellten Deutschlands

Oktober 1913: Wechsel auf den hauptamtlichen Posten der stellvertretenden Vorsitzenden und Redakteurin des Verbandsorgans

1919 bis 1920: Mitglied der Nationalversammlung

1923: Der finanziell angeschlagene Hausangestelltenverband schließt sich mit dem „Deutschen Verkehrsbund“ zusammen, Wilhelmine Kähler zieht sich aus der Gewerkschaftsarbeit zurück. Sie heiratet Wilhelm Reimes, einem Mitarbeiter der SPD-Reichstagsfraktion. Das Ehepaar zieht in Kählers Geburtsstadt Kellinghusen. Dort leitet sie von 1927 bis 1932 das örtliche Heim der Arbeiterwohlfahrt.

Sie stirbt am 22. Februar 1941 in Bonn.

 

Nach den Angaben: Wilhelmine Kähler, in: Wilhelm H. Schröder, Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP).

 

Seite drucken Seite bei Facebook teilen Seite bei Twitter teilen