Otto Hue

Otto Hue, geboren am 2. November 1868 in Hörde (Dortmund), absolviert nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre als Schlosser und übt diesen Beruf von 1882 bis 1895 in mehreren Eisen- und Hüttenwerken des Ruhrgebiets aus. Obwohl er nie als Bergmann gearbeitet hat, wird er zur prägenden Gestalt der Bergarbeiterbewegung.

Sein politischer Werdegang:

Ende der 1880er/Anfang der 1890er Jahre: Eintritt in die SPD und in den „Verband zur Wahrung und Förderung der bergmännischen Interessen in Rheinland und Westfalen“

Anfang der 1890er Jahre: Verfasser von Artikeln für die „Deutsche Berg- und Hüttenarbeiter-Zeitung“, die spätere „Bergarbeiter-Zeitung“, deren Redaktionsleitung er 1895 übernimmt.

1903 bis 1911: Mitglied des Reichstages (SPD-Fraktion)

1913 bis 1918: Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses (SPD-Fraktion)

1914 bis 1918: Im Ersten Weltkrieg unterstützt Otto Hue den Kurs der Mehrheitssozialdemokratie: Er tritt 1914 für die Politik des Burgfriedens, 1917  für einen Verständigungsfrieden ein.

1919: Als Reichskommissar für den rheinisch-westfälischen Kohlenbergbau wendet er sich gegen eine Sozialisierung des Bergbaus.

1919 bis 1922: Mitglied der Verfassungsgebenden Preußischen Landesversammlung bzw. des Preußischen Landtags (SPD-Fraktion)

1919 bis 1922: Mitglied der Nationalversammlung bzw. des Reichstages (SPD-Fraktion)

Otto Hue, obwohl selbst sozialdemokratischer Politiker, tritt dafür ein, dass die Freien Gewerkschaften, speziell der Bergarbeiterverband, „politisch neutral“ sein sollen. Damit versucht er eine Brücke zum Christlichen Bergarbeiterverband zu schlagen. Auch das trägt dazu bei, dass er als Sprecher „der“ Bergarbeiter weite Anerkennung findet. 

Otto Hue stirbt am 18. April 1922 in Essen.

Nach Helga Grebing, Otto Hue, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 9, S. 710f.; Karl Lauschke, Otto Hue – Sprecher der Bergarbeiter, in: Bernd Faulenbach u. a. (Hrsg.), Sozialdemokratie im Wandel. Der Bezirk Westliches Westfalen 1893–2001, 4., erw. Neuaufl., Essen 2001, S. 54f.; Johann Mugrauer, Otto Hue (1868–1922), in: Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien, Band I, Münster 1931, S. 160–175.

 

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