Politik
Ein Jahr nach den ersten Wahlen zum deutschen Bundestag finden im Oktober 1950 in der DDR die Wahlen zur Volkskammer statt. Die Wahlbeteiligung liegt nach offiziellen Angaben bei 98 Prozent. Das Ergebnis überrascht nicht: Die Liste der Nationalen Front, in der fünf Parteien und einige Massenorganisationen, unter anderem der FDGP, zusammengeschlossen sind, bekommt 99,7 Prozent der Stimmen.
Wirtschaft
Die Wirtschaft im Osten wächst. Zwar nicht so schnell wie im Westen, dennoch fühlt sich die SED in ihrer Haltung bestärkt: Nach den Großbetrieben werden nun auch Klein- und Mittelbetriebe enteignet und die Landwirtschaft kollektiviert. Die Wirtschaftsziele werden ehrgeiziger. Doch Ende der 1950er Jahre schrumpfen die Wachstumsraten, der Plan gerät in Gefahr.
Soziale Lage
Wie im Westen, so sind auch im Osten die Folgen des Krieges noch überall sichtbar. Der Wiederaufbau in der DDR geht nur langsam voran, die Lebensbedingungen sind schlechter als in den westlichen Besatzungszonen. Erst im Laufe der 1950er Jahre entspannt sich die Lage. Die größte Not ist überwunden. Doch die Versorgung mit Gütern für den täglichen Gebrauch ist auch „dank“ der sozialistischen Planwirtschaft noch immer begrenzt.
Gewerkschaften
Im Dienst der SED
Mit seiner Gründung stellt sich der FDGB in den Dienst der SED. Er erkennt sie als „Vorhut der Arbeiterklasse“ an, akzeptiert ihre politischen Vorgaben und verzichtet auf eine eigenständige, aktive Vertretung der Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Eine gewerkschaftliche Tarifpolitik wie im Westen gibt es nicht.
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