Leonhard Mahlein

Leonhard Mahlein, geboren am 4. April 1921 in Nürnberg, erlernt nach dem Besuch der Volksschule den Beruf des Buchdruckers. Doch er muss die Ausbildung in der NS-Zeit wegen des Vorwurfs „politischer Unzuverlässigkeit“ unterbrechen. Erst nach dem Krieg, aus dem er verletzt zurückkehrt, kann er seine Ausbildung beenden. Er tritt in die Industriegewerkschaft Druck und Papier und in die KPD ein; 1957 wird er Mitglied der SPD.

Sein politischer Werdegang:

1946 bis 1949: Jugendleiter der IG Druck und Papier in Nürnberg

1965: Wahl zum Landesvorsitzenden der IG Druck und Papier in Bayern

1968 bis 1983: Bundesvorsitzender der IG Druck und Papier

1968: Mitglied der Exekutive der Internationalen Grafischen Föderation

1976 bis 1985: Präsident der Internationalen Grafischen Föderation

Als Gewerkschaftsvorsitzender führt er die IG Druck und Papier in einer konfliktreichen Zeit. Das signalisieren die Arbeitskämpfe 1973, 1976 und 1978, in denen es um Lohn- und Arbeitszeitfragen, aber auch um die Bewältigung der Folgen des Einsatzes von rechnergestützten Setzmaschinen geht. Zu seinen Erfolgen zählt, dass 1973 die Journalisten (dju) und später auch die Schriftsteller (VS) in die IG Druck und Papier integriert werden. Leonhard Mahlein sieht die Gewerkschaften immer auch als politische Bewegung zugunsten einer durchgreifenden Reform von Wirtschaft und Gesellschaft. Er setzt sich in den 1970er Jahren für die Politik der Entspannung ein, und er engagiert sich dann in der „Friedensbewegung“.

Er stirbt am 18. Dezember 1985 in Stuttgart.

Nach: Bestandsübersicht des Archivs der sozialen Demokratie, Bonn-Bad Godesberg 2006, S. 267. Ausführlich: Walter Fabian, Leonhard Mahlein gestorben, in: Gewerkschaftliche Monatshefte 1, 1986; Hermann Zoller, Leonhard Mahlein 1921-1985, in: Vom Buchdruckerverband zur Einheitsgewerkschaft. 150 Jahre ver.di., Solidarität – Emanzipation – Tarifkampf, Berlin 2016, S. 92-95.

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