Hans Jendretzky

Hans Jendretzky, geboren am 20. Juli 1897 als Sohn eines Buchdruckers in Berlin, absolviert eine Lehre zum Metallarbeiter und übt diesen Beruf bis 1926 aus. Schon früh engagiert er sich in seiner Gewerkschaft und übernimmt dort zwischen 1919 und 1927 unterschiedliche Funktionen auf betrieblicher und regionaler Ebene.

1934 wird er verhaftet und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Von 1934 bis 1937 ist er im Zuchthaus Luckau, 1937/38 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Ab 1938 arbeitet er als Schlosser und Lagerverwalter in Berlin. In dieser Zeit engagiert er sich erneut im politischen Widerstand, und zwar in der Widerstandsgruppe um Anton Saefkow. Im August 1944 wird er erneut verhaftet und im Oktober 1944 vom „Volksgerichtshof“ zu einer dreijährigen Gefängnishaft verurteilt, die er bis zu seiner Flucht im April 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden und in Nürnberg verbüßt.

Sein politischer Werdegang:

1912 bis 1916: Mitglied der Metallarbeiterjugend, ab 1916 des Deutschen Metallarbeiter Verbandes (DMV)

1919: Eintritt in die USPD

1920: Übertritt in die KPD

1927 bis 1929: Gauführer des Roten Frontkämpfer-Bundes in Berlin-Brandenburg

1929 bis 1932: Sekretär der KPD-Unterbezirksleitung Frankfurt/Cottbus

1928 bis 1932: Abgeordneter des Preußischen Landtages für die KPD

1933/34: Mitglied der illegalen Bezirksleitung der KPD Berlin

1945: Mitbegründer des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB)

1945 bis 1948: Vorsitzender des FDGB

1946 bis 1953: Mitglied des Parteivorstandes bzw. des Zentralkomitees (ZK) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)

1950 bis 1953: Kandidat des Politbüros der SED

1953: Ausschluss aus der SED wegen seiner Unterstützung für die Gruppe um Wilhelm Zaisser und Rudolf Herrnstadt

1956: Von der SED rehabilitiert

1957 bis 1989: Erneut Mitglied des ZK der SED

Er stirbt am 2. Juli 1992.

Nach H. Müller Enbergs u.a. (Hrsg.), Wer war wer in der DDR?, 4. Ausgabe, 1. Bd., Berlin 2006, S. 465f.

 

 

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